Der Schaltanlagen-Bauer besorgt die elektrische Zuleitung in einem Objekt. Wir installieren von 25 bis 4000 Ampères. Das meiste liegt zwischen 200 und 1'600 Ampères, was wir als Leistung in einer Schaltanlage bauen. Nach der Zulieferung, der sogenannten Einspeisung, vom Stromlieferanten bauen wir die Stromverteilung. Erst danach folgt die Feinverteilung in der weiteren Elektroinstallation. Es braucht also das Herzstück für die Weiterverteilung in Gebäuden und ihren Wohnungen und Räumen.
Die Vielseitigkeit des Berufes ist spannend, die Abwechslung zwischen Grob- und Feinmechanik garantiert, und als Mitarbeiter ist man im gesamten Arbeitsprozess integriert. Am Anfang steht ein leerer Schrank, der zur komplex verdrahteten Strom-Schaltung mutiert. Die Fertigkeiten wechseln sich ab zwischen Kupferschienen biegen, schneiden und fräsen, Schienen und Abdeckungen auf Mass einbauen bis hin zur Feinverdrahtung des Schrankinneren. Der Schaltanlagen-Monteur war früher ein eigener Beruf. Ebenso waren der Elektromechaniker und der Elektromaschinenbauer eigene Berufsbezeichnungen. Alle drei basierten auf einer mechanischen Grundausbildung und sind heute im selben Beruf vereint: im Beruf «Automatikmonteur EFZ», für den auch wir einen Lehrstellenplatz frei haben.
Von einer Idee, über das Schema, zum Bau.
Der Kunde bestellt, der Elektroplaner liefert das Projekt als Schema, und wir im Schaltanlagenbau sorgen für die Disposition - erst danach bauen wir. Bevor ein Schema überhaupt umgesetzt werden kann, wird zuerst geschaut, ob Gesetze und Bestimmungen eingehalten sind. Die Werkvorschriften sind geregelt, und auch die Schaltgeräte-Norm muss gewährleistet sein. Die meisten Dispositionen geschehen aus praktischer Erfahrung, sollte ein Elektroplan schlecht umsetzbar sein. Die Lösung liegt in der engen Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten – den Planern und den Umsetzern. Der Elektroplaner liefert die eigentliche Grundlage, auf der dann die Umsetzungsfragen basieren. Ist auf einem Plan beispielsweise ein Schalter für 100 Ampères vorgesehen für einen 200er-Abgang, muss das in unserer Disposition erkannt werden. Es kann ja nicht weniger reinkommen, als raus. Ein Elektroschema von 50 Seiten lässt sich auf einer Seite als Disposition zusammenfassen – da steckt viel Routine dahinter.
Bei Submissionen kann unser Schaltanlagen-Bau als eigene Abteilung agieren. Die Hälfte der Aufträge sind reine Schaltanlagen-Bauten, die andere Hälfte an Arbeiten besteht aus Schaltanlagen im Verbund mit den Elektroinstallationen. Dieser Vorteil entdecken übrigens immer mehr Kunden, wie wichtig es ist, alles aus einer, aus unserer Hand zu bekommen – von der Planung, über die Disposition und Einspeisung bis hin in die Feinverteilung. Die Anforderungen des Gebäudebetreibers, die Wünsche des Architekten und die Ideen des Elektroplaners machen aus jeder Schaltanlage eine andere. Standardisierungen sind behördlich vorgegeben, und die bauliche Anpassung der Schaltanlage richtet sich an die vorhandenen Platzverhältnisse. Die Kundschaft besteht aus Elektroinstallations-Betrieben, aber auch aus Behörden, Industrie und Privatwirtschaft.
Schränke so gross wie die Garderobe einer Fashionista
Eine drei Meter lange Anlage wird hier gebaut, zusammengebaut, verdrahtet, verkabelt und ausgeprüft, bevor sie gezügelt wird. Das bedeutet für den Umzug der Schaltanlage: Die Felder auseinandernehmen, die Anschlüsse anschreiben und zügeln. Vor Ort auf der Baustelle bauen wir wieder auf. Die Verbindungen, wo A nach A geht und B nach B, wird bei uns in der Ausprüfung bereits inhouse kontrolliert.
Unsere bisher grösste Schaltanlage war 15 Meter breit. Und es gilt, je grösser das Objekt, je höher die Anforderungen an Automation und Steuerung, je grösser wird der Kasten. Auch eine grössere Feinheit an elektrischen Unterteilungen macht den Verteiler-Schrank grösser.