Die Momentaufnahme für das vorliegende Scherler-Portrait entstand im späteren Nachmittag auf der Rampe vom Magazin: Gaetano Tranzillo war am Laden von Aludrähten, vier, fünf fette Stränge mindestens. Sein Camionettli sah ziemlich beladen aus, und was der Titel zu diesen Zeilen soll, erfährt ihr auch noch. Eigentlich bewegt sich Gaetano nur in schwindelerregenden Höhen oder ist am Buddeln in der Erde. Als Blitzschutz-Experte muss er beides können. Dabei begleitet ihn seine ansteckende Art, immer fröhlich und emsig.
Die Sonne schien schon etwas herbstlich vom Himmel. Wie es sich gehört, wird auf dem Bau nach sonnenschützenden Kleidern verlangt. Diese Scherler-Shirts sind unseren Blitzschützlern und PV’lers vorbehalten und machen eine «bella figura» - auch in der milden Herbst-Sonne. Gaetanos Mission am Folgetag war das Ausbessern einer Blitzschutzanlage in Büren an der Aare, die von einem Drittanbietern montiert wurde, und nicht der Norm entsprach.
Er und sein Team wurden auf das Flachdach bestellt, um sicherzustellen, dass die bestehende Anlage wirklich vor Blitzeinschlägen schützt. «Wir haben die fehlenden Leitungen neu installiert, so dass die Blitzschutz-Anlage nun der Norm entspricht.»
Wie wurde festgestellt, dass die Blitzschutzanlagen vom Kunden nicht der Norm entspricht?
Dazu Gaetano: «Die Gebäudeversicherung hat vor Ort eine Sichtkontrolle durchgeführt. Dabei hat sie Mängel festgestellt. Das war der Grund für den Mängelrapport. Der Eigentümer ist danach verpflichtet, die Mängel innerhalb von drei Monaten zu beheben. Werden diese nicht behoben, erhebt die Gebäudeversicherung einen Zuschlag von bis zu 10% auf die Jahresprämie.»
Bevor er Scherler wurde, hat er sieben Jahre selbständig unter «GT-Blitzschutz» als Freelancer gearbeitet – für Sanitärinstallateure, Lüftungs- und Klimatechniker und andere Blitzschutz-Kollegen. Ein gefragter, vielseitiger Mann mit einem vollen Terminkalender und Tatendrang, der von sich sagt: «Ich liebe meine Arbeit bei jedem Wetter.» Mit seiner stets guten Laune und seinem enormen Netzwerk gingen ihm die Aufträge nicht so schnell aus.
Noch früher war er Pizzaiolo und wirbelte die Teige gekonnt durch die Luft. Deshalb der Titel «Pizza volante», passend zu Gaetanos Persönlichkeit, die viel Leben in jede Bude bringt.
Der 52jährige Seeländer mit Wurzeln in der Region Campagna ist ein optimistisches Chamäleon, der die Pizze im Bahnhöfli Kerzers besonders empfiehlt: Dort war er drei Jahre bei Venanzio und Donatina am Arbeiten.
Er hätte also kein Scherler werden müssen, bis ihn Francesco Perrone zu uns und zu sich ins Team geholt hat. Das muss wahre Liebe sein – «amore vero» und wir sind glücklich, Gaetano bei uns zu wissen.
Wer Gaetanos Pizzateig ausprobieren möchte, hier ist sein Rezept – bitte beachtet seine Mengenangaben (-:
La Pizza Gaetano
10 Liter Wasser
12 gr Hefe
15 kg Mehl
480 gr Salz
4 dl Olivenöl
Und «tantissimo Amore» dazu geben.