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Sicherheit geht vor.

Wir üben die Gefahren und Grundlagen vor Absturzgefahren, kurz PSAgA. Impressionen aus dem Kurs.

Weil auch wir bei absturzgefährlichen Situationen auf Dächern, Hebebühnen und Leitern Arbeiten ausführen, braucht es die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturzgefahr.

 

Die Arbeitsunfälle liegen laut SUVA jährlich bei 9'000, 22 Abstürze enden tödlich. Hauptgründe für Abstürze sind eine ungenügende Vorbereitung, fehlende Kenntnisse oder Übung und eine Überschätzung seines Könnens. Mit Oliver Heiniger von der Firma euroroof lernen sich unsere Mitarbeitenden, gegen Abstürze zu sichern – und anderen zu helfen. Der Kurs ist lebhaft und spannend gemacht, ist ausgewogen zwischen Theorie und Praxis und gibt viele Materialtipps und -tricks. Einen kurzen Moment könnt ihr mit einem Klick hier nachschauen.

 

Das Gesetz gibt vor.


Ab einer Arbeitshöhe von 2 Metern sind Massnahmen gegen Absturz zu treffen. Das gilt auch auf instabilem Grund wie Wasser oder Schlamm, wo die Gefahr des Ein- oder Versinkens gross ist.
Öffnungen oder durchbruchgefährdete Stellen müssen gesichert werden. Sogenannter Kollektivschutz wie Gerüste und Hubarbeitsbühnen haben Vorrang. Die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) kommt dann zum Zug, wenn keine anderen Sicherungsmassnahmen möglich sind.

Heiniger nennt uns das TOP-Prinzip, das einer Einschätzung für oder gegen die PSAgA hilft:


T wie Technik – sind Geländer, Gerüste oder Schutznetze vorhanden?
O wie Organisation – ist die Arbeit so planbar, dass eventuell vorhandene Schutztechnik eingesetzt werden kann? P wie Person – erst jetzt kommen die individuellen Schutzmassnahmen zum Zug.


Es braucht einen Nachweis, um mit der PSAgA arbeiten zu dürfen. Alleine damit zu arbeiten ist verboten, eine Rettung innerhalb von 10 bis 20 Minuten muss ein jeder mit seinen eigenen Mittel gewährleisten. Deshalb braucht es VOR der Arbeitsbeginn ein Konzept, wie eine Rettung im Notfall abläuft.

 

Die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz: PSAgA

Hinter den fünf Kürzeln stehen lebensrettende Utensilien: Ein Helm mit Kinnband, ein Auffanggurt mit Auffangöse, ein Falldämpfer, das Verbindungsmittel wie Karabinerhaken und ein Anschlagpunkt. Es gibt Auffang-, Halte- und Positionierungssysteme. Vor jedem Einsatz muss das normierte und zertifizierte Equipment gecheckt werden, das in einem Partner Check von zwei angeleiteten Personen. Immer mit dabei: Das Rettungsset.
Unter dem Anschlagpunkt ist der Sicherungsort zu verstehen, der das gesamte hängende Gewicht aushalten muss. Oliver Heiniger empfiehlt eine Faustregel: Der Anschlagpunkt muss ein Auto von mindestens 12 Kilo-Newton oder einem Gewicht 1.2 Tonnen tragen können. Bei der Absicherung wird immer der höchst mögliche Punkt gewählt, um Sturzhöhe und der Faktor bei einem Fall so klein wie möglich zu halten.

 

Zu lange in den Seilen zu hängen, ist lebensgefährlich.

Ein Hängetrauma entsteht dann, wenn sich Blut in den Beinen und Armen anstaut, weil die Muskelpumpe nicht mehr funktioniert. Die Handlungsunfähigkeit kann nach wenigen Minuten eintreten und nach 10 bis 20 Minuten können bleibende Schäden entstehen.

Das blosse Hängen im Gurt fühlt sich nach einem kurzen Moment schon «kribblig» an. Diesem «Ameisen-Grimselen» kann man mit einer selbst geknoteten Fussschlaufe im Seil entgegenwirken.

Was ist zu tun, wenn dein Kollege an einem Hängetrauma leidet? Nach dem direkten Ansprechen des Verletzten muss dem Notruf der Verdacht auf «Hängetrauma» gemeldet werden. Nach der schnellst möglichen Rettung auf den Boden, muss der ansprechbare Verletzte sitzend mit angewinkelten Beinen in Kauerstellung gebracht werden, danach öffnen wir ihm Helm und Gurt. Das Hochlagern der Beine ist lebensgefährlich, weil das Blut zu schnell zurückfliesst, der Körper überfordert wird, oder gar ein Blutgerinnsel bildet. Ist der Verletzte bewusstlos, kommt die Seitenlage zum Einsatz. 
 

 

Die Schutz- und Rettungsdienste grösserer Städte sind übrigens nicht alle für Absturzunfälle vorbereitet, die lokale Feuerwehr übrigens auch nicht.

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