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Lim & Ismajl

Kambodscha. Kosovo. Scherler. Schweiz

Oder wie unsere Arbeit Nationen und Menschen verbindet.

Lim Young Meng ist gebürtiger Kambodschaner, er kam 1979 als Bub mit seiner Mutter auf der Flucht vor der roten Khmer über ein thailändisches Lager in die Schweiz.

Lim hat seine Lehre als Schaltanlagenmonteur in der Schweiz gemacht und ist seit 42 Jahren berufstätig, davon 12 Jahre bei uns.

Ismajl Pulaj biegt flexiblen Kupfer für spezielle Schneider-Anschlüsse. Das Handwerk vollbringt er in Massanfertigung. Zuerst schneidet er Kupfer, biegt es auf einer speziellen Maschine in die korrekte Form, die sein Sohn für ihn gemacht hat. Seit fünf Jahren arbeitet Ismajl in unserer Werkstatt im Schaltanlagenbau. 

Young Meng, was wie das Englische «Young Man» klingt, sieht nicht danach aus, als ob er in drei, vier Jahren in Pension gehen müsste. Einzig die Lesebrille könnte etwas über seine paar Jährchen verraten. Doch bei den munzig kleinen Beschriftungsklebern, die Lim an die Kippschalter mit dem Japanmesserchen anbringt, braucht es das Nasenvelo definitiv.  

Ihm gefällt es, dass jeder im kleinen Team des Schaltanlagenbaus selbständig und vielseitig arbeiten kann. Im Unterschied zum früheren Tableaubau, wo ein fixfertiger Rahmen zum Verdrahten zur Verfügung stand, wird hier alles selbst gebaut, verdrahtet, geprüft, montiert und beim Kunden wieder aufgestellt: «Da bist du von A bis Z dabei, machst alles selber, das Abmessen, das Bauen, das Schneiden, das Verdrahten, die Montage und Demontage der Schaltanlage.» Lim ist Vater von drei Kindern, seine jüngsten sind 9- und 12jährig. Er hat ihnen diesen Frühling Kambodscha gezeigt, seine Schwiegereltern leben dort. Zur ursprünglichen Heimat meint er: «Die kambodschanischen Wurzeln fehlen meinen Kindern, ihr Lebensmittelpunkt ist in der Schweiz, ihre Kollegen sind hier – und ja, und Deutsch hat das Kambodschanische verdrängt.» 

 

 

Ursprünglich hat Ismajl Elektronikgeräte-Monteur gelernt, eine Feinarbeit an Schaltanlagen und Leiterplatten. Für ein Bieler Unternehmen war er zuständig für den Bau von Wechselrichtern in netzgekoppelten Solarstromanlagen.

Ismajl stammt aus dem Kosovo und lebt seit 1989 in der Schweiz – seine Familie musste er im Krieg zurücklassen. Der Vater von vier Kindern hatte zu wenig Einkommen, um sie hier zu ernähren. Direkt als die Nato ins Kriegsgeschehen eingriff, ist die Familie hierher geflüchtet. Der jüngste Sohn konnte in der Schweiz die 1. Klasse beginnen. Heute sind alle vier Kinder bestens ausgebildet, und Ismajl darf zu Recht sehr stolz sie und sich sein: «Ein Sohn ist Mikromechaniker geworden, der andere ist Wirtschaftsingenieur, die eine Tochter arbeitet als Krankenschwester, und die andere als Damenschneiderin.»

 

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