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Aus der Grafschaft Von Mengden

Hättet ihr es gewusst, woher der Ausdruck «Tschugger» stammt?

Danny Von Mengden weiss es: Der Überlieferung nach wurde eine Berner Patrizierfamilie in ihrem Sommerhaus in Tschugg mehrfach im Jolimont-Wald überfallen. Sie engagierten zwei Bodyguards aus dem gleichnamigen Dorf, die sie auf der Kutschenfahrt begleiten sollten. Diese «Tschugger» sorgten von da an für ihre Sicherheit – und unser Wortschatz wurde um einen Übernamen reicher.

Danny muss es wissen, er arbeitet seit Jahren immer wieder in der Reha Klinik in Tschugg, wo er schon viel erlebt hat: «Besonders berührende Momente erleben wir, wenn uns ein Patient oder eine Patientin bei der Arbeit begleitet. In bester Erinnerung bleiben mir die Begegnungen in der geschlossenen Abteilung für Epilepsie, wo wir manchmal mit einem Patienten an der Hand eine Runde drehten.»

Die Tschugger-Geschichte aus dem 18. Jahrhundert ist im Vergleich zu Dannys Wurzeln neuzeitlich. Bis ins 12. Jahrzehnt zurück lässt sich sein blaues Blut in den Analen nachverfolgen.  Das Ur-Adelsgeschlecht Von Mengden mit dem schwedischen Zusatztitel «Altenwoga» stammt aus einem westfälischen und einem baltischen Zweig, zwischen den Grenzen Schweden und Lettland sowie dem heutigen Weissrussland.  
 

 

Auf der Flucht vor den einmarschierenden Russen im 2. Weltkrieg hat Dannys Vater bei einem Onkel in Kanada eine neue Heimat gefunden. Hier lernten sich seine Eltern kennen, bevor sie sich in Oberwinterthur niederliessen und eine Familie gründeten: «Ich bin als kanadischer Staatsbürger geboren und später als Schweizer eingebürgert worden. Die Vergangenheit meines Vaters war prägend, er hat in seinem Heimatland an der weissrussischen Grenze den gesamten Familienbesitz verloren und musste als Lastwagenfahrer komplett neu anfangen.»

Sehr schweizerisch geprägt sind Dannys Erstberuf als Käser und seine 43 Jahre alte Passion als Ringer, die er intensiv bis vor zwei Jahren ausgeübt hat. Die Liebe und die Leidenschaft zu diesem Kampfsport führte Von Mengden von Oberwinterthur nach Belp. Hier fanden die Schweizer Mannschaftsmeisterschaften zwischen Ost und West statt. Danny erinnert sich lachend: «Wir hatten einen ungarischen Trainer, und er verlangte von mir, dass ich nach ‘Sense’ reise, um die Mannschaftsaufstellung zu filmen. Wo sich der Ort, es war übrigens Schmitten, befinden könnte, war mir schleierhaft. Dort habe ich Fränzi zum ersten Mal getroffen, wir haben die Nummern ausgetauscht und später ist sie zu mir nach Oberwinterthur gezogen.» Nach der Familiengründung sind die Von Mengdens 1994 nach Belp zur Schwiegerfamilie gezogen, Dannys typischer Winti-Dialekt durfte mit in den Westen kommen und ist nach all den Jahren waschecht geblieben. Mit seiner Frau treibt er weiterhin viel Sport auf den Langlaufskis oder auf dem Vita Parcours. Der 55jährige war in den 80ern auch Break Dance Pionier, ist fit wie ein Turnschuh, Vater zweier erwachsener Kinder und junger Grossvater eines zweijährigen Buben: «Die Familie bedeutet mir alles. Wir sind gerne zusammen und geniessen unser Grosskind sehr.»  

 

Seit 20 Jahren arbeitet Danny Von Mengden bei uns, ein hochgeschätzter Mensch, in einer langjährigen Freundschaft mit Thomas Zaugg verbunden. Seine positive und aufgestellte Art steckt an, und wer auch während dieser Momentaufnahme in Tschugg an Danny vorbeikommt: Alle bleiben kurz bei ihm stehen für ein fröhliches Von Mengden-Wort, von den Mitarbeitenden im Technischen Dienst, über die Handwerker auf dem Stockwerk und die Kioskdame bis zur Nachtschwester, die gerade ihren Dienst beendet. Er betont, wieviel wert ihm das Miteinander ist:  «Ich habe es überall mit allen gut und finde, dass wir dem Leben mit Freude begegnen sollen - wir haben ja nur eines.»

 

Dieser Von Mengden von Altenwoga ist ein wahrer Herr* - sein Adelstitel ist ihm so nebenbei auch im Schweizer Pass verliehen worden.
 

Das Stammwappen ist viermal von Silber und Schwarz geteilt, es zeigt somit in Silber zwei schwarze Balken. Auf dem gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein wie der Schild gezeichneter offener Adlerflug. Im westfälischen Wappenbuch ist es mit Türkenbund und zwei wie der Schild bezeichneten Straußenfedern als Helmzier dargestellt.

(Quelle: Wikipedia)

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